Ermittlungen in Bayern
Verdacht auf Millionen-Betrug mit Covid-Medikament in Deutschland
24.07.2025, 14:46
In Bayern sollen Apotheker und andere Verdächtige das Covid-Medikament Paxlovid illegal auf den Schwarzmarkt gebracht haben.
Im Raum steht ein Schaden von rund 2,6 Millionen Euro, wie die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) des süddeutschen Bundeslandes in Nürnberg mitteilte. Zwei Beschuldigte sitzen demnach in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle seien in München vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Zentralstelle.
Die Spezialstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Verdächtigen im Jahr 2023 das verschreibungspflichtige, von Deutschland zentral beschaffte Medikament bestellt haben, um es danach «außerhalb des vorgegebenen Verteilungsmechanismus» an Zwischenhändler auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Durchsuchungen in München, Regensburg und Bamberg
Paxlovid wurde im Januar 2022 in Deutschland neu zugelassen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatte es Deutschland in großen Mengen beschafft. Nach einer ärztlichen Verordnung sollten es Patienten in der Apotheke kostenlos bekommen. Nach Angaben der Zentralstelle erhielten der Großhandel und die Apotheken eine Aufwandsentschädigung aus staatlichen Mitteln dafür, über die gesetzlichen Krankenkasse wurde nicht abgerechnet.
Vor einer Woche durchsuchten die Ermittler in dem Fall Objekte in den bayerischen Städten München, Regensburg und Bamberg. Dabei seien Unterlagen und Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, teilte die Zentralstelle weiter mit. Den Beschuldigten wird unter anderem Untreue und vorsätzlicher unerlaubter Großhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur Last gelegt.